Energieberatung

Große Unsicherheit bereitete uns die Frage "Welche Heiztechnik ist für uns sinnvoll"?
Auch war der Termin für das erste Angebot und die Grundrissplanung wichtig, da für uns die Frage immer noch nicht komplett geklärt war, ob unser Technikraum von der Größe her ausreichend ist.

Unser Ziel ist es ein möglichst energieautarkes und zukunftsorientiertes Haus zu bauen, um uns möglichst unabhängig von steigenden Energiekosten zu machen. Auch klar war uns aber, dass man mit bezahlbaren Aufwand aktuell nur 50% - 70% Autarkie erreicht.

Es gibt natürlich unzählig viele Möglichkeiten, über die wir im Internet vorher lange recherchiert haben.
Wie so oft führte das ganze dann dazu, dass man noch mehr verwirrt als vorher ist.
Auch inspirierte uns das Taglieber Referenzhaus GrünerLeben in Baldingen, dort lernten wir die saisonale Pufferspeicherung von Solarenergie kennen.

Heute hatten wir ein sehr konstruktives Gespräch mit dem Energieberater der Firma Taglieber.
Dieses Gespräch hat zum Glück viele Knoten in unseren Köpfen gelöst.

Wir hatten bisher immer den Begriff Passivhaus im Kopf.
Daneben gibt es oft noch die Bezeichnungen 1-Liter / 2-Liter Haus. Diese werden z.B. im 10.000 Häuser Programm verwendet.
Auch hört man immer wieder, dass ein Passivhaus überhaupt keine Heizung benötigt und die Wärme nur über die zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verteilt.

Damit haben wir erstmal aufgeräumt.
Grob kann man sagen, dass ein 1-Liter Haus im 10.000 Häuser Programme einem Passivhaus entspricht.

Um die Werte für ein 1-Liter Haus zu erreichen spielt auch die Hausform eine große Rolle.
Am besten wäre hierfür ein einfacher Kasten. Bei unserem Grundriss mit dem Zwerchgiebel, dem angeschlossenen offenen Windfang und den großen Glasfronten wird es deshalb so gut wie unmöglich in die 1-Liter Haus Kategorie zu kommen.

Das Ganze ist am Ende natürlich immer eine Aufwand-Nutzen Frage.

Weiterhin haben die meisten Niedrigenergiehäuser trotzdem eine Heizung, die besonders kalte Tage abdeckt oder das Haus auch warm hält, falls man mal länger außer Haus sein sollte. Hier bieten sich natürlich Flächenheizungen wie eine Fußbodenheizung oder eine Wandflächenheizung an.

Hier wollen wir auf jeden Fall eine Fußbodenheizung, da wir im Erdgeschoss aktuell auf jeden Fall Fließen planen. Auch haben wir heute darüber gesprochen, ob es sinnvoll ist einzelne Räume nicht in die Fußbodenheizung mit einzubeziehen. Das macht aber kostentechnisch meistens so einen geringen Unterschied, dass es keinen Sinn macht. Aktuell würden wir nur den Technikraum ausschließen.

Natürlich haben wir auch noch über die zig verschiedenen Heizsysteme auf dem Markt gesprochen.
  • Brennstoffzelle
    • Benötigt aktuell einen Gasanschluss. Damit war das Thema für uns sofort aus dem Spiel, da wir keine fossilen Brennstoffe verwenden wollen. Die Technik, um selbst Wasserstoff mithilfe einer PV-Anlage zu erzeugen und diesen drucklos zu speichern, ist aktuell leider noch nicht soweit.
  • Solarthermie mit saisonalen Pufferspeicher
    • Hier ist der Nachteil für uns, dass für den Pufferspeicher extrem viel Platz benötig wird. Außerdem planen wir aktuell mit einer Dachneigung von 22 Grad. Für Solarthermie-Kollektoren ist dies nicht der optimale Winkel. Aus den genannten Gründen fällt dass System deshalb für uns ebenfalls raus.
  • Heizungen mit Latentwärmespeicher wie z.B. eine Eisspeicherheizung
    • Die Systeme sind sehr interessant, allerdings sind die Kosten aktuell noch sehr hoch, so dass es sich für uns einfach niemals rechnen würde.
  • Wärmepumpen
    • Luft Wärmepumpe
      • Großer Nachteil der Luft Wärmepumpe ist, dass bei kalten Temperaturen der Wärmebedarf nur durch Zuschalten einer Elektro Heizung gewährleistet wird und dadurch gerade an kalten Tagen der Strombedarf stark ansteigt.
    • Wasser Wärmepumpe
      • Gewinnt die Wärme aus dem Grundwasser. Da unser Grundstück auf einen Plateau liegt, wird es wohl auch schwierig hier bis auf das Grundwasser zu Bohren.
    • Sole Wärmepumpe
      • Verwenden Flächen- oder Spiralkollektoren um die benötigte Wärme aus dem Erdreich zu gewinnen.
      • Dies hat den Vorteil, dass selbst in kalten Winter die Wärmepumpe immer noch effizient arbeiten kann, da im Erdreich eine relativ konstante Temperatur herrscht.

Am Ende haben wir uns auf 2 Varianten geeinigt, die für uns sinnvoll sind:
  1. Photovoltaikanlage + Batteriespeicher, Pufferspeicher mit Elektro-Unterstützung, Luft-Wärmepumpe, zentraler Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  2. Photovoltaikanlage + Batteriespeicher, Sole Wärmepumpe mit Flächenkollektoren im Garten, Pufferspeicher mit Elektro-Unterstützung, zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Nun sind wir mal gespannt, wie sich die Kosten für die Lösung 1 / 2 Unterscheiden. Unser Favorit ist die Variante 2 mit Sole Wärmepumpe. Dies ist aus unserer Sicht auf jeden Fall die Lösung, die mehr Autarkie verspricht.

Ein weiteres Thema des Termins waren die vorhandenen Förderungen.
Aktuell gibt es in Bayern folgende für uns relevante Förderungen:
  • KFW
  • 10.000 Häuser Programm
  • BAFA Förderung

Wir möchten auf jeden Fall die KFW40+ Förderung verwenden, was aber bedeutet, dass wir Mehrkosten an einigen Stellen für die Dämmung haben werden.
Auch würden wir gerne noch das 10.000 Häuser Programm mitnehmen. Leider läuft die Frist für die Beantragung allerdings zum Ende des Jahres aus. Hier muss man bei der Beantragung bereits angeben, welches Heizsystem man plant. Wir hoffen mal, dass es klappt dies noch rechtzeitig zu beantragen.

Sehr positiv war auch, dass für beide Lösungen die Größe unseres Technikraums ausreichen sollte.



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