Terrassenplanung - von WPC über Keramik und Holz zu Kebony

Bereits im Sommer 2020 begannen wir damit, Ausstellungen für unsere gewünschte Terrasse zu besuchen. Durch die Steuerreduzierung in 2020 wollten wir auch noch das Material für die Terrasse vorab bestellen. Aber leider kamen wir hier überhaupt nicht voran und die Entscheidung des Terrassenbelags dauerte doch deutlich länger als gedacht:

WPC

Wir planten von Anfang an mit einer Terrasse aus WPC (Holz mit Kunststoffanteilen), da uns eine normale Holzterrasse zu pflegeintensiv war. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es unmöglich ist, eine WPC-Terrassendiele zu finden, die natürlich aussieht. Der Unterschied zur echten Holzdiele war leider enttäuschend. Völlig perplex waren wir dann auch über den Preis - denn hier muss man für den Quadratmeter zwischen 100 Euro und 130 Euro rechnen - die benötigte Alu-Unterkonstruktion mit ca. 50 Euro natürlich noch nicht mitgerechnet. Und auch WPC hält nicht ewig, je nach Qualität rechnet man mit einer Haltbarkeit von 15 - 30 Jahren. Da wir von keiner Diele begeistert waren, entschieden wir uns nach vielen Ausstellungen also gegen WPC.

Pflaster

Unsere Terrasse zu pflastern war für uns zu keinem Zeitpunkt eine Option, auch wenn man dies gerade in Neubaugebieten mittlerweile fast nur noch sieht. Auch wenn uns das Pflaster unserer Einfahrt wahnsinnig gut gefällt, so sollte unsere Terrasse optisch auf keinen Fall so aussehen. Wir finden es absolut langweilig, wenn hier das gleiche Material eingesetzt wird und es wirkt gerade für eine Terrasse doch sehr puristisch.

Keramik

Also musste eine Alternative her und so stießen wir durch Zufall auf Keramikfließen. Am Anfang wussten wir nicht, dass man auch Keramikfließen auf einer Unterkonstruktion verlegen kann und daher nicht unbedingt ein Splittbett benötigt wird. Denn einer der wenigen Nachteile eines Holzhauses ist, dass man nicht direkt bis an die Hausfassade aufschütten soll. Die dauerhafte Feuchtigkeit könnte sonst Schäden an der Hauswand anrichten, was wir natürlich auf keinen Fall riskieren wollen. Als Alternative dazu könnte man ein Gitter an der Hausfassade anbringen, damit der Schotter nicht zu nahe am Haus ist - aber hier liegt der Preis wieder bei ca. 100 Euro für den Laufmeter - und auch optisch macht das nicht gerade viel her.

Unser Bauleiter empfahl uns eine Kombi aus Holz-und Keramikfließen und schickte uns ein Bild von seiner eigenen Terrasse, was uns sehr schnell überzeugte. Er schickte uns auch Bilder, wie bei Ihm eine unbehandelte Lärchenterrasse nach 5 Jahren aussieht. Im Internet fanden wir dann auch noch ein Bild eines modernen Holzhauses, welches auch eine braune Holzfassade besitzt wie unseres. Auch hier hatte man eine unbehandelte Lärchenterrasse verlegt. Diese sah natürlich auch bereits grau aus, aber irgendwie gefiel uns dieser natürliche Kontrast gerade zu dem modernen Haus überraschenderweise extrem gut. Da unsere Terrasse etwas erhöht sein soll, damit wir eine kleine Trockenmauer und dazwischen eine Blumenbepflanzung anschließen lassen können, passte der Holz-Kontrast zur Trockenmauer im Gegensatz zu Keramik besonders gut.

Holz

Kurzerhand starteten wir mit den Überlegungen, nicht doch eine komplette Holzterrasse zu bauen. Denn da unsere Fassade bereits zwei Materialien besitzt (Holz und Putz), so wollten wir bei der Terrasse nicht auch noch drei Materialien einsetzen (Holz, Keramik und Stein für die Umrandung). Darüber hinaus sollte unser Garten im Gegenzug zu unserem Haus nicht so modern und clean werden - Hier ist uns Natürlichkeit und viel Grün enorm wichtig. Das Grau-Werden störte uns also nicht mehr, aber das Verziehen und Splittern sowie die Verwitterung und folglich die Haltbarkeit und auch Optik machten uns dennoch große Sorgen, schließlich wird unsere Terrasse einmal voll bewittert sein. Wir wollten auch keinen großen Pflegeaufwand mit der Terrasse, denn auch wenn man die Terrasse grau werden lässt, sollte 1-2x im Jahr ein Holzschutz aufgetragen werden und auch abschleifen ist irgendwann nötig. Die Frage war für uns auch: selbst wenn eine günstige Lärchenterrasse 10-15 Jahre halten kann, wie lange sieht diese dann auch noch schön aus? Uns erschien es also utopisch - eine echte Holzterrasse ohne Pflegeaufwand, mit langer Haltbarkeit und wenig splittern, reißen und verziehen. Am ehesten hätte man diese Eigenschaften mit Tropenhölzern erreichen können, aber dies kam für uns aus ökologischen Gründen zu keinem Zeitpunkt in Frage. Schnell fiel dann auch die sibirische Lärche durch, zwar kein Tropenholz aber ebenso viel aus Raubbau und bzgl. der Ökobilanz eine Katastrophe.

Kebony

Man könnte meinen, wir wären in einer Sackgasse gelandet, aber glücklicherweise stießen wir bereits im Herbst 2020 auf die Holzdielen von Kebony. Damals für uns noch uninteressant, weil wir auf WPC fixiert waren. Aber in einem Katalog, den wir damals mitgenommen hatten, sprang es uns dann doch wieder ins Auge: Durch die Behandlung mit einer biologischen Alkohol wird die Zellstruktur der FSC-Kiefernhölzer permanent gestärkt, wodurch sich die Eigenschaften des Materials dauerhaft verbessert. So wird aus nachhaltigem weichen Holz ein Hochleistungsholz, das eine echte Alternative zu tropischen Harthölzern darstellt. Umso begeisterter waren wir von diesen Dielen, zumal der Hersteller bis zu 30 Jahre Garantie auf sein Produkt gibt. Der Preis lag leider im Bereich von WPC, aber dennoch waren wir sehr angetan. Schließlich ist es im Vergleich zu WPC echtes Holz, die Haltbarkeit ist länger und es ist ökologisch besser, und darüber hinaus auch kein Sondermüll wie Kunststoff. Wir besuchten dann im März 2021 zwei Ausstellungen, um uns die Kebony-Dielen vor Ort anzusehen. Ohne dem Berater vorab zu verraten, wofür wir uns bereits interessierten erzählten wir Ihm, was wir gerne hätten. Und sofort führte er uns in den Außenbereich, in dem sich eine 6 Jahre alte Kebony-Terrasse befand. Wir waren sofort begeistert, dass auch der Holzhandel sehr gute Erfahrungen mit dem Produkt gemacht hat und wir uns das Produkt im bewitterten Zustand nach einigen Jahren ansehen konnten. Umso schneller fiel dann die Entscheidung für Kebony und wir sammelten kurzerhand einige Angebote ein. Und nun ist Sie also bestellt, unsere Kebony-Terrasse. Auch wenn wir beim Gesamtpreis mehrmals schlucken mussten, so freuen wir uns nun, schon bald mit dem Fundament starten zu können und unser nächstes großes Projekt anzugehen: Die Terrasse

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1 Kommentar:

  1. Hallo, besten Dank für den interessanten Beitrag! Die Terrasse mit der Landhausdielen-Optik sieht sehr hübsch aus. Beste Grüsse

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