D-I-Y Gartenplanung

Nachdem Jörg im Winter 2020/2021 voll beschäftigt war mit dem Anbringen der zahlreichen Spots, Präsenzmelder, Rauchmelder und den ersten Programmierung unseres smarten Zuhauses nutzte Susanne diese Zeit und bildete sich online quasi zur "Gartenplanerin" weiter. Susanne hatte schon sehr lange auf dieses Thema gewartet und die Freude, endlich loslegen zu können, war riesig. Denn endlich steht ein Thema an, welches Ihr liegt und dass nichts mit Technik zu tun hat - weshalb Jörg natürlich raus war. Und so verbrachte Sie unzählige Abende und freie Tage vor dem PC und recherchierte diverse Baumarten, Blumen, Stauden, Blühsträucher, Beerensträucher, etc. Die Recherche war wichtig, um einen guten Überblick zu erhalten, um später die richtigen Pflanzen auswählen zu können und auch, um diese zu kennen. Schließlich muss für jede Pflanze der richtige Platz gefunden werden und man muss wissen, welche Pflege die Pflanzen benötigen.

Uns war von Anfang an klar, dass unser Garten ein richtiger Garten werden soll - also nichts mit Steingarten oder immergrünen Hecken. Es sollen Schmetterlinge fliegen und Insekten brummen, wir wollen selbst Gemüse anbauen, Obst und Beeren ernten und von vielen blühenden Sträuchern und Blumen umgeben sein, an denen man den Lauf der Jahreszeiten bestaunen kann. Daher wurde jede Pflanze nach diversen Kriterien geprüft: Blütezeit, Wachstum, Arbeitsaufwand, Giftigkeit, Herbstfärbung und natürlich der Nutzen für Insekten, Raupen und Vögel. Denn unser Garten soll unser persönlicher Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt werden. Später soll es natürlich auch noch Nistmöglichkeiten, Futterhäuser und ein Insektenhotel geben. 😀

Bereits bevor unser Grundriss fertig war und die genau Grundstücksform feststand, zeichnete Susanne mithilfe eines kostenlosen Gartenplaners im Internet selbst grob unser Grundstück, platzierte darauf das Haus und plante alle Außenanlagen darauf. Damit legten wir fest, wo einmal Sträucher, Hecken, Terrasse, Einfahrt, Wege und ähnliches sein sollen:


Bis dahin war es noch der einfache Teil. Nun musste bis ins Detail geplant werden, welche Bäume, welche Sträucher und welche Pflanzen wir im Garten haben möchten, welche genaue Sorte und wo genau die Pflanze stehen soll.
So erstellte Susanne eine Liste, die immer länger und immer wieder aktualisiert und verfeinert wurde, bis am Ende über 200 Sträucher, Blumen, Gemüsesorten und Bäume aufgelistet und kategorisiert waren:


Die Blütezeit ist sehr wichtig, damit an unterschiedlichen Stellen im Jahresverlauf immer wieder etwas blüht und natürlich nicht alles auf einmal. Es gibt auch Sträucher und Stauden, die bis zu 3-4 Monate blühen, wie Hortensie, Hibiskus, die Spornblume oder ein Storchschnabel. Natürlich müssen hier auch die Farben der Blüten berücksichtigt werden sowie eine mögliche Herbstfärbung. Aber nicht nur die Optik ist entscheidend, denn jede Pflanze benötigt natürlich auch den richtigen Standort (Boden/Platzverhältnisse/Schatten/Halbschatten/Sonne). Das Wachstum war auch wichtig, gerade die Sträucher an der Grundstücksgrenze sollen nicht breiter und höher als 2 Meter werden, damit sich das Schneiden in Grenzen halten wird. Darüber hinaus wählte Susanne auch hauptsächlich ungefüllte Blumen und Stauden aus, die mehrjährig sind und so jedes Jahr aufs Neue blühen und nicht immer wieder neu gekauft und gepflanzt werden müssen. Hier beschränkt sich die Arbeit, wenn überhaupt, auf das Teilen und ggf. Entfernen verblühter Stängel. Die typischen Balkonblumen wie Petunien und Geranien, die nur einjährig sind und als Züchtungen keinen ökologischen Nutzen haben, wollen wir bewusst nicht im Garten haben.

Da unser Garten groß ist, werden wir an sehr vielen Stellen ein Bewässerungssystem verlegen, wodurch auch später einmal das Gießen überschaubar sein wird. Deshalb entschieden wir uns auch von Anfang an in unserer Einfahrt eine Zisterne zu vergraben, die wir nicht nur zur Bewässerung für den Garten verwenden, sondern auch bereits für unsere Toilettenspülungen.

Ein weiterer wichtiger Punkt war aber auch, dass die Pflanzen nicht giftig sind, denn auch unsere Katzen sollen später viel Freude im Garten haben und auch einmal etwas anknabbern können, ohne dass man sich gleich Sorgen machen muss. Oft ist es einem gar nicht bewusst, wie giftig manche Pflanzen sind, obwohl es genau so tolle Alternativen gibt.

Der letzte wichtige Punkt war uns, dass alle Pflanzen insektenfreundlich sind. Denn es gibt eine so enorme Auswahl an Pflanzen, wodurch man sich selbst durch die oben genannten Punkte kaum entscheiden kann. Wir wollten nicht nur nach der Optik und nach dem Bekanntheitsgrad auswählen. So sieht man beispielsweise gerade im Frühjahr die gelben Forsythien blühen, eine der ersten Blühsträucher im Jahr. Das diese Pflanze nicht nur giftig ist, sondern als reine Züchtung keinerlei ökologischen Wert darstellt, ist wahrscheinlich vielen gar nicht bewusst. Die Blüten haben keinen Nektar- oder Pollengehalt und so haben die Insekten überhaupt nichts davon. Forsythie wird dort, wo es nichts anderes gibt, durchaus angeflogen, gerade auch von Hummelköniginnen – die dabei dann aber wertvolle Energie verlieren und dort deshalb sogar erschöpft sterben können.

Aber auch für Vögel haben wir einige Wildrosen, Sonnenblumen und Sträucher eingeplant, die Beeren und Kerne tragen, damit sich die Vögel dort satt essen können. Natürlich wird es auch für uns viele Beerensträucher, Obstbäume sowie Hochbeete und ein Gewächshaus geben. Auch für einen Naturpool, den wir irgendwann vielleicht einmal im Garten haben möchten, werden wir einen Platz freihalten.

Nachdem wir uns für die Pflanzen entschieden hatten, waren wir noch lange nicht am Ende. Denn bei vielen Pflanzen gibt es wieder um die 20 verschiedenen Sorten, die sich wiederum in Farbe, Blütezeit und Wachstum enorm unterscheiden können. So gibt es mittlerweile gerade bei Bäumen und Sträuchern viele Zwergformen für kleinere Gärten. Nachdem die genauen Sorten festgelegt wurden, platzierte Susanne diese in einer Excel-Liste am geplanten Standort:



Aber nun ist er endlich fertig, unser eigener Gartenplan und wir sind überglücklich, wie viele schöne Bereiche um unser Haus herum entstehen werden. Auch wird der Plan noch laufend verfeinert, aber dient uns nun als Grundlage für die weiteren Arbeiten. Es wird noch viel Arbeit sein, die Planung in die Realität umzusetzen 😀:


Bevor es mit dem Garten losgeht, gibt es aber noch ein tolles Thema, das wir angehen wollen: Die Bepflanzung der Einfahrt
Teilen:  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen